Irgendwo in meiner Erinnerung – Somewhere in my Memory
Chöre der
StimmKultur Ötigheim konzertierten mit dem Orchester an der DHBW Karlsruhe
Es ist der erste
Adventssonntag und draußen herrscht klirrende Kälte. In der in warmes Licht
gehüllten Ötigheimer Pfarrkirche St. Michael machen sind rund 200 Musiker auf,
die 450 Zuhörer auf die Adventszeit einzustimmen. Die Chöre der StimmKultur
Ötigheim luden gemeinsam mit dem Sinfonieorchester an der DHBW Karlsruhe zum Konzert
„Somewhere in My Memory“ (deutsch: „Irgendwo in meiner Erinnerung“). Das kurzweilige
Programm, das vom Musikalischen Direktor aller auftretenden Ensembles Matthias
Böhringer, clever zusammengestellt wurde, bestand aus einer Mischung von
vorweihnachtlichen Liedern von der Romanik, über Gospel und Pop bis hin zu
Weihnachtsfilmmusikklassikern der 40er und 90er Jahre.
Das Orchester beginnt
mit der Ouvertüre aus Engelberts Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ und
setzt damit das Thema des gesamten Abends fest: Raumklang. Die Chöre der
Stimmkultur Ötigheim, BelleAmie und MännerStimmen hielten mit von der Empore
der Kirche gesungenen weihnachtlichen A cappella Stücken dagegen. Besonders der
Kontrast des opulenten Orchesterklangs zum feinen Piano dieser A cappella
Stücke war beeindruckend und dabei standen die leisen Stellen in Sachen Klang
den Lauten in nichts nach. BelleAmie brachte das kraftvolle „Joyfully sing“ und
das Spiritual „Go, tell it on the mountain” von der Empore. Die MännerStimmen
konnten mit dem feierlichen “Deck the Halls“ oder dem romantischen Stück „Komm,
Trost der Welt“ überzeugen.
Die zweite Hälfte
des Konzertes, war klar geprägt von Gesamtklang aller Ensembles. Als die Chöre
sich hinter dem Orchester platzierten, bot sich ein eindrucksvolles Bild der
vollen Pfarrkirche St. Michael und auch der Klang war dementsprechend, was die
Musiker mit der „Weihnachtsouvertüre über den Choral Vom Himmel hoch“ von
Beginn an unter Beweis stellten. Es war die Zeit der Weihnachtsfilmklassiker gekommen
und davon besonders von John Williams Stücken. Jeder kennt das wohlige Gefühl
einer warmen Wohnung, eines prasselnden Kaminfeuers, des Dufts von Zimt und
Glühwein und dazu läuft im Fernseher der Hollywood Weihnachtsklassiker „Kevin –
Allein zu Haus“. Dieses Gefühl verbreitete sich sofort, als die Melodie
„Somewhere in My Memory“ das erste Mal erklang. Weit opulentere Kompositionen
von Williams, die ebenso Einzug in die „Kevin“-Filme hielten waren „Star of
Bethlehem“ und „Merry Christmas“, die bei den Zuhörern Gänsehaut verursachten.
Der Film „Ist das
Leben nicht schön?“ aus dem Jahre 1946 gilt als einer der besten Filme aller
Zeiten. Dazu hat sicher auch der Komponist der Musik des Filmes, Dimitri
Tiomkin beigetragen. Dieser hat in seiner „Suite aus It’s a wonderful Life“ für
Orchester, Chor und Bass Solo, unterschiedliche Stellen aus dem Film in einem
Stück zusammengetragen. Da der Solist am Abend krankheitsbedingt ausfiel,
übernahm Matthias Böhringer persönlich, dirigierte und sang gleichzeitig und
zeigte damit nicht nur seine durchaus geschulte Stimme, sondern auch seine
Fähigkeit des Multitaskings.
Spätestens hier war
klar, dass der Auftrag der Veranstalter, die Gäste in weihnachtliche Stimmung
zu versetzen, glückte. Als dann das englische Weihnachtslied „Adeste fidelis“
(auf Deutsch: „Herbei, O Ihr Gläub’gen“) von allen Beteiligten und dem Publikum
ertönte, war in vielen Augen das Glänzen zu sehen und sicher dachte der ein
oder andere an Weihnachten in der eigenen Kindheit: „Irgendwo in meiner
Erinnerung – Somewhere in My Memory“.
Am Abend vor dem
Ötigheimer Konzert waren die Chöre der StimmKultur Ötigheim bereits im
Karlsruher Konzerthaus zur PROMS Winteredition geladen und bereiteten mit dem
Orchester und weiteren Chören (proVocal Münzesheim, VocalMen Malsch und
Vocalino) Gänsehautstimmung. Der über 220 Sänger*innen umfassende Chor und das
74 Instrumentalisten zählende Orchester überraschte das Publikum mit
unterschiedlichen Konstellationen und Aufstellungen und erfüllte den Raum des Konzerthausen effektvoll mit Klang. Ein
einmaliges Erlebnis, dass die Ötigheimer Sänger*innen nie vergessen werden.
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